Stadt Erding
nichtoffener Realisierungswettbewerb, 4. Rang / Anerkennung
mit Hahn Wensch Architekten und abhd architekten denzinger und partner mbB
Mai 2023
FREIRAUMKONZEPT
Die Gebäudekubatur gliedert die Freiflächen in drei Bereiche: die nördlich situierte Eingangszone mit kleinem Vorplatz, der westlich gelegene Mensa-Garten und der östlich gelegene Spielbereich von Kita und Krippe. Weitere Freiflächen befinden sich auf dem Dach im 1. Obergeschoß. Eine verspielte Formensprache, ein naturnaher Charakter und punktuelle farbliche Akzente bilden das Grundgerüst für die Gestaltung der Freianlagen.
Am nördlichen Vorplatz begrüßen ein „Sitz-Tier“ und begleitende Sitzsteine die ankommenden Kinder, die den Hüpffeldern aus farbigen Betonplatten folgend zum Eingang geleitet werden. Um den Vorplatz und vor dem großen Fenster der Kita bildet ein breites Pflanzband mit Tierskulptur einen heiteren Paravent zu den angrenzenden Stellplätzen. Optional kann der Pflasterbelag des Vorplatzes nach Norden erweitert werden, um die Verbindung zur Grundschule visuell zu untermalen. Für alle, die lieber ohne Pkw kommen, gibt es entlang der nordöstlichen Fassade ausreichend Stellplätze für Fahrräder und Lastenräder.
Über das große Atrium am Knotenpunkt des dreiflügeligen Gebäudes gelangt man auf die Mensaterrasse, welche mit großen Tischen ausgestattet, zum gemeinsamen Mittagessen einlädt. Im angrenzenden Naschgarten dürfen Beeren zum Nachtisch geerntet werden. Von hier hat man den Blick auf den alten Walnussbaum, um welchen sich ein Holzsteg schmiegt, welcher bis zu 50cm über dem bestehenden Gelände schwebt. Entlang seiner Kante kann man sich niederlassen, den Ausblick auf die naturnah modellierte extensive Gartenzone genießen. Das durch das Gebäude leicht verkleinerte Überflutungsvolumen wird nach Westen hin bis zur begrünten Lärmschutzmauer ausgeglichen und über leichte Vertiefungen im Bestandsgelände erweitert. Um das ungehinderte Überfluten zu ermöglichen wird hier auf einen Zaun verzichtet.
Der eingezäunte Garten von Kita und Krippe befindet sich auf dem südöstlichen Teil des Grundstücks. Eine mäandrierende Terrasse verzahnt sich mit dem angrenzenden Grün. So entstehen schmale Wege und breite, den Gruppenräumen zugeordnete Terrassenflächen und Spielbereiche, mal Sandkasten mal Hügellandschaft. Die grünen Zungen dienen der Zonierung und führen die Vegetation näher an das Gebäude heran, sodass auch die Terrasse im 1. OG vom natürlichen Schatten der Bäume profitieren kann. Der angrenzende Bereich hat einen naturnahen Charakter. Holzstämme, Blumenwiese und eingestreute Kleinspielgeräte animieren zur Aneignung und regen beim freien Spiel die Fantasie an. Wenn genug gespielt und getobt wurde, laden Hängematten unter Obstbäumen im Ruhegarten zum Ausruhen ein. Zoniert wird dieser Bereich von locker gestellten kleinen Sträuchern entlang eines geschwungenen, bunten Hanichelzauns, ebenso wie der Freibereich der Krippe im Südosten. Nach außen von Hecken geschützte können sich hier die Kleinsten im Sand oder auf der sich zwischen Sträuchern versteckenden Spielschlange vergnügen. Aber auch auf der Dachterrasse des 1. OGs bieten sich Möglichkeiten. So darf auf der südlichen breiten Terrasse in runden Pflanztrögen gegärtnert werden.