Katholisches Siedlungswerk München GmbH
Nichtoffener Realisierungswettbewerb, 1. Preis
mit dressler mayerhofer rössler architekten und stadtplaner gmbh, München
Visualisierung: Jonas Bloch, München
Juli 2021
GARTEN EDEN . Freiraumkonzept
Die Freiräume des neuen sozialpastoralen Zentrums kommunizieren mit dem Gebäude sowie mit seiner Umgebung. So entstehen Bezüge, die physisch und visuell erlebbar, ein differenziertes Angebot an Nutzungsmöglichkeiten bieten.
Im Mittelpunkt steht dabei der „Garten Eden“ im Zentrum der Anlage. Eingebettet in dichtes Grün aus kleinen, zum Teil mehrstämmigen und blühenden Bäumen, in einem Teppich aus Farnen, Gräsern und Stauden, entrückt der Besucher dem urbanen Raum, der auf der anderen Seite das Gebäude umgibt. Das lichtdurchlässige Blätterdach schafft eine heimelige Atmosphäre neben den hohen Holzfassaden und einen angenehmen lichtschattigen Aufenthaltsort an zunehmend wärmer werdenden Sommertagen. Die Bewohner der oberen Stockwerke blicken auf ein grünes Volumen, das unter seinen Baumkronen den Gartenhof für die Bewohner und das Pfarrzentrum sowie einen Teil des KiTa-Gartens vereint. Eingebettet darin finden sich kleine Lichtungen: die Waldinsel als Teil des Waldlabyrinths der KiTa, das Spielband für die Kinder in den Mietwohnungen, die Terrasse des Pfarrzentrums sowie das Wasserband mit seinen langen Sitzbänken und dem Wasserspiel. Dieses nimmt in seiner Ausrichtung Bezug auf den Kirchturm und stellt einen wichtigen visuellen Bezug her. Einen weiteren Sichtbezug gibt es zwischen Supermarkt und dem Garten Eden, wo sich Einkaufende mit einem Blick durch die großen Fenster des satten Grüns erfreuen können. Auch vom Kirchhof aus kann man, durch die transparente Fassade des Pfarrzentrums blickend, den Garten Eden erahnen. Hier entsteht zwischen Kirche und Pfarrzentrum das steinerne Pendant zum Garten Eden. Ein Treffpunkt für die Kirchenbesucher nach der Messe oder eine großzügige Fläche für Veranstaltungen der Pfarrzentrums. Sitzmöbel und Pflanzcontainer begleiten spielerisch den Weg vom Kirchhof über die barrierefreie Rampe bis zur Ladenterrasse entlang der von Platanen gesäumten Untersbergstraße, die von den Läden frei bespielt werden darf und somit dem Quartier seinen ganz individuellen Charakter verleiht. Die Freiflächen der KiTa im Osten schmiegen sich an das Gebäude von allen Seiten an. Im Süden bildet ein kleiner Vorplatz mit Fahrradparkern und Stellplätzen den Auftakt. Im Garten befinden sich ein Nutzgarten, ein Kletter- und Abenteuergarten unter den großen Bestandsbäumen, das Waldlabyrinth mit Waldinsel und ein Terrassenband für Dreiradrennen. Hier findet auch der erste Sprung aufs Dach statt, wo die Brotzeit verzehrt werden kann und im Sandspielbereich Burgen gebaut werden können.
Auf der Dachterrasse des ersten Obergeschoßes befindet sich neben der KiTa-Terrasse auch die Büroterrasse für die Kaffeepausen im Grünen. Von hier stuft sich die Dachlandschaft nach oben: jedem Stockwerk ist eine Stockwerksterrasse als Gemeinschaftsfläche zugeordnet. Gelangt man mit dem Aufzug auf die oberste Dachterrasse, kann man bei geeigneter Witterung und etwas Glück den Blick auf die Alpen genießen. Aber auch sonst wird es dort oben nicht langweilig, denn während die Eltern sich dem Urban Gardening hingeben, können sich ihre Kinder auf der Spielterrasse vergnügen. Über eine Treppe im Osten gelangt man auf die darunter liegende Dachfläche. Der Weg führt vorbei an kleineren Sitzinseln eingebettet in einer artenreichen extensiven Dachstaudenpflanzung bis zum großen Deck am nördlichen Ende, von wo aus man das Kirchenschiff und den Kirchturm in seiner Gänze überblicken kann. Schließlich fällt der Blick hinunter zurück in den Innenhof und man erfreut sich des satten Grüns, während drumherum der Lärm aus den Straßen in den Hintergrund rückt.