MARKGRÄFIN-WILHELMINE-GYMNASIUM BAYREUTH


Bayreuth
Beschränkter Wettbewerb, 4. Preis
mit MPRDO mauz pektor architekten, München
Juli 2016


STÄDTEBAU
Die bestehende Situation des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums ist geprägt durch das Einzeldenkmal der ehemals königlichen Lehrerbildungsanstalt mit dem parkartigen Vorbereich im Süden sowie der ausgeprägten Topographie im nördlichen Bereich.
Der Erweiterungsbau nutzt durch die konsequente Anordnung unterhalb des Niveaus des Sockelgeschosses des Bestandsgebäudes die vorhandene Topographie aus und schafft für das Baudenkmal eine Erweiterung der parkartigen Fläche nach Norden. Das Baudenkmal wird so in seiner Wirkung gestärkt, die Präsenz des Gebäudevolumens über die freie Fläche des Festplatzes hinweg bis in die offene Landschaft bleibt erhalten.
Das Baudenkmal bleibt in seiner Gliederung (Mittel- und Eckpavillions, Mansarddach, genutetes Sockelgeschoss) und Proportion zur Gänze unangetastet. Lediglich im Inneren ist ein Eingriff im (bereits veränderten) Bereich der ehemaligen Turnhalle erforderlich.
Die Bepflanzung der Dachflächen und die Begrünung der Fassaden des Erweiterungsbaus ist die konsequente Ausformulierung des konzeptionellen Ansatzes.

FREIANLAGEN
Durch die Anordnung des Erweiterungsbaus unterhalb des vorhandenen Geländeniveaus entsteht ein großzügiger Freibereich nördlich des Bestandes. Sämtliche Dachflächen der Erweiterung können als erweiterte Pausenfläche genutzt werden. Intensive Begrünung mit organisch geformten Pflanzbereichen wechseln sich mit befestigten Flächen aus Asphalt mit mineralischer Beschichtung ab. Die topographischen Kanten der erhöhten Pflanzflächen dienen als Sitzbereiche.
Die Innenhöfe sind thematisch den jeweiligen Funktionen der angrenzenden Räume zugeordnet. Chemische Formeln auf dem Tartanbelag charakterisieren das „Labor“, Noten das „Musikzimmer“ und Spielfeldmarkierungen die „Sportarena“. Einzelne Elemente sind dreidimensional als Sitz- und Spielgelegenheiten nutzbar. Die Landschaft des grünen Pausenhofs "fließt" über die Fassaden in die Innenhöfe hinunter. Alle Fassaden sind begrünt. Wilder Wein (Herbstfärbung), Efeu (immergrün) und Blauregen (blaue Blüten) sorgen für ein abwechslungsreiches Farbenspiel zu jeder Jahreszeit.
Im südlich gelegenen Park wird der imposante Baumbestand erhalten. Lange Sitzbänke greifen die Formensprache des Pausenhofs auf und schlängeln sich zwischen alten Bäumen über grüne Rasenflächen.